Eine Freundin, die in ihrem Beruf ständig im Stress ist, verabschiedete
sich in den Urlaub. „Endlich mal richtig ausspannen!“ – darauf freute sie sich.
Und was passierte? Am Zielort angekommen lag sie im Hotel fünf Tage lang mit einer
fiebrigen Erkältung flach. Ehrlich gesagt wunderte mich das kaum. Es kommt häufig
vor, dass überlastete Menschen krank werden, wenn sie endlich eine Zeit der
Ruhe haben. Das Phänomen hat sogar eine
klangvollen Namen: „Leisure Sickness“, wörtlich übersetzt „Muße-Krankheit“. Anfällig
dafür sind Menschen, die im Alltag unter hohem Leistungsdruck stehen und sich
abverlangen, ihn auszuhalten. Dafür mobilisiert ihr Organismus die letzten
Reserven. Fällt dann im Urlaub oder auch nur im Wochenende der Druck weg,
werden die Stresshormone, die die Funktion bisher aufrecht erhalten haben,
nicht mehr ausgeschüttet und der Körper reagiert mit einem Schwächeanfall, das
Immunsystem fährt runter. Der Münchner Professor Thomas Löscher, Experte für
Infektionskrankheiten, nennt das „Stresswegfall-Reaktionen“. Was kann man als
vielbeschäftigter Mensch dagegen tun? Sich nicht gleich aus dem vollen
Arbeitsprogramm in den Urlaub oder das Wochenende stürzen, sondern sich etwas Zeit
nehmen, um den Körper auf den Ruhemodus einzustellen.
Die Autorin Regina Kramer schreibt in einem Artikel: „Lärm ist nicht nur eins auf die Ohren, sondern auch auf Psyche.“ Sie hat ja so Recht! Ich weiß, wovon ich rede: Unter unsere Wohnung in einem schönen, aber hellhörigen Altbau sind seit einiger Zeit drei koreanische Musikstudentinnen eingezogen. Seitdem wird gerne zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr Geige geübt. Nicht etwa zusammenhängende Melodien, sondern einzelne Töne, die an die Laute einer malträtierte Katze erinnern. Aber mir bleibt ja noch die Flucht ins Büro. Nur, seit einem halben Jahr hat unter meinen Räumen ein Laden für Shishas (Wasserpfeifen) eröffnet. Offenbar ist Musik dem Verkauf förderlich, jedenfalls höre ich die Bässe wummern. Nachdem ich mehrfach wie ein Racheengel im Laden aufgetreten bin, ist es derzeit ruhig. Zu empfindlich? Oh nein, ich habe die Hirnforschung auf meiner Seite: Laute Geräusche mindern die Informationsverarbeitung im Gehirn und blockieren die Kreativität. Aber als Psychologin weiß ich auch...
Herzlichen Dank für diese Information, liebe Frau Dr. Wlodarek. Ich bin begeistert, wie Sie kurz und knapp, Wissen in Ihrem Blog teilen. Ihre Bücher habe ich aufmerksam gelesen. So weiß ich, dass ich Ihnen vertrauen kann und profitiere jetzt von Ihren Blog-Beiträgen. Viele Grüße!
AntwortenLöschenvielen Dank für die nette Rückmeldung! Das gibt mir Schwung für neue Blogs.
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