Eine Freundin, die in ihrem Beruf ständig im Stress ist, verabschiedete
sich in den Urlaub. „Endlich mal richtig ausspannen!“ – darauf freute sie sich.
Und was passierte? Am Zielort angekommen lag sie im Hotel fünf Tage lang mit einer
fiebrigen Erkältung flach. Ehrlich gesagt wunderte mich das kaum. Es kommt häufig
vor, dass überlastete Menschen krank werden, wenn sie endlich eine Zeit der
Ruhe haben. Das Phänomen hat sogar eine
klangvollen Namen: „Leisure Sickness“, wörtlich übersetzt „Muße-Krankheit“. Anfällig
dafür sind Menschen, die im Alltag unter hohem Leistungsdruck stehen und sich
abverlangen, ihn auszuhalten. Dafür mobilisiert ihr Organismus die letzten
Reserven. Fällt dann im Urlaub oder auch nur im Wochenende der Druck weg,
werden die Stresshormone, die die Funktion bisher aufrecht erhalten haben,
nicht mehr ausgeschüttet und der Körper reagiert mit einem Schwächeanfall, das
Immunsystem fährt runter. Der Münchner Professor Thomas Löscher, Experte für
Infektionskrankheiten, nennt das „Stresswegfall-Reaktionen“. Was kann man als
vielbeschäftigter Mensch dagegen tun? Sich nicht gleich aus dem vollen
Arbeitsprogramm in den Urlaub oder das Wochenende stürzen, sondern sich etwas Zeit
nehmen, um den Körper auf den Ruhemodus einzustellen.
Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.
Herzlichen Dank für diese Information, liebe Frau Dr. Wlodarek. Ich bin begeistert, wie Sie kurz und knapp, Wissen in Ihrem Blog teilen. Ihre Bücher habe ich aufmerksam gelesen. So weiß ich, dass ich Ihnen vertrauen kann und profitiere jetzt von Ihren Blog-Beiträgen. Viele Grüße!
AntwortenLöschenvielen Dank für die nette Rückmeldung! Das gibt mir Schwung für neue Blogs.
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