Hätten Sie´s gewusst? Rund ein Drittel
Deutschlands ist von Wald bedeckt. Wohl jeder von uns dürfte also zumindest ein
Wäldchen in der Nähe haben und gelegentlich in seiner Freizeit einen Waldspaziergang
machen. Gewiss hat man dann auch schon erlebt, wie erholsam es ist, sich bei Vogelgezwitscher
unter Buchen, Tannen oder Eichen fortzubewegen. Doch diese einfache Freude erhält jetzt eine schicke Überhöhung. Der neue Trend heißt „Baden in der Waldluft“.
Er kommt aus Japan, wo er unter dem Begriff „Shirin-Yoku“ bekannt ist. Durch
Ruhe, bewusstes Atmen und Spüren der Natur soll Stress vermindert werden. Aha!
Inzwischen werden schon für teures Geld Kurse in Waldbaden angeboten. Für mein Shirin-Yoku
in den Wäldern um den Plöner See brauche ich zum Glück keine Anleitung.
Die Autorin Regina Kramer schreibt in einem Artikel: „Lärm ist nicht nur eins auf die Ohren, sondern auch auf Psyche.“ Sie hat ja so Recht! Ich weiß, wovon ich rede: Unter unsere Wohnung in einem schönen, aber hellhörigen Altbau sind seit einiger Zeit drei koreanische Musikstudentinnen eingezogen. Seitdem wird gerne zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr Geige geübt. Nicht etwa zusammenhängende Melodien, sondern einzelne Töne, die an die Laute einer malträtierte Katze erinnern. Aber mir bleibt ja noch die Flucht ins Büro. Nur, seit einem halben Jahr hat unter meinen Räumen ein Laden für Shishas (Wasserpfeifen) eröffnet. Offenbar ist Musik dem Verkauf förderlich, jedenfalls höre ich die Bässe wummern. Nachdem ich mehrfach wie ein Racheengel im Laden aufgetreten bin, ist es derzeit ruhig. Zu empfindlich? Oh nein, ich habe die Hirnforschung auf meiner Seite: Laute Geräusche mindern die Informationsverarbeitung im Gehirn und blockieren die Kreativität. Aber als Psychologin weiß ich auch...
Wie schön liest sich für mich Ihr letzter Satz, Frau Wlodarek. Ich genieße seit über 6 Jahrzehnten die Schwarzwald-Spaziergänge ohne Anleitung, tauche dabei seit Kindertagen ein in meine spirituelle Gedankenwelt. Der Begriff 'Waldbaden' gefällt mir. Diesen Trend braucht es hierzulande vielleicht, damit zeitgeist-orientierte Familien mit Kindern dabei entdecken (einzeln für sich), dass ein solch gebuchtes Event später ohne Anleitung noch persönlicher gelingen kann und da einfaches Waldbaden dauerhaft kostenfrei ist, darum gerne noch oft wiederholt wird. Als ich letztes Jahr von Shirin-Yoku las, verdichtete ich diese alte japanische Meditationsform zum Senryu. Habe heute Ihren Blog entdeckt, nachdem ich auf YT Ihr informatives Video zum diplomatischen NEIN-Sagen angehört habe und witterungsbedingt mal auf's Waldbaden verzichtete.
AntwortenLöschenSehr geehrte Frau evawlodarek.Wie geht es Ihnen. Ich habe immernoch keine Hilfe wegen meiner Verlustängste. Noch eine schöne n schönen Abend wünschen Ihnen Elke Bennigsen aus Eldagsen 31832 Springe Kleine Wolfskuhle3
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