Selbstvertrauen zu haben, souverän aufzutreten – das wird
oft damit verwechselt, keine Schwäche oder Unsicherheit zu zeigen. Doch das ist
ein Irrtum! Menschen ohne Ängste und Zweifel gibt es nämlich nicht, und
Scheitern gehört zum Leben. Wer so tut, als ob er keinen Fehler machen könnte und
jeder Situation gewachsen sei, ist keineswegs souverän, sondern überheblich. Wirklich
selbstbewusste Frauen und Männer kennen ihre Schwachpunkte und haben kein
Problem damit, ein falsches Verhalten oder Misserfolge einzugestehen. Sie haben
es nicht nötig, sich hinter einer perfekten Rolle zu verstecken. Genau das
bringt ihnen den Respekt ihrer Umgebung ein. Die Sozialwissenschaftlerin Brené
Brown belegt in ihrem Buch „Verletzlichkeit
macht stark“, dass ein offener Umgang mit der eigenen Unvollkommenheit zu guten
Beziehungen auf Augenhöhe und einem erfüllten Leben führen. Wohlgemerkt, dabei
geht es nicht darum, jedem persönliche Mängel zu offenbaren. Frei nach dem
Spruch „Wer immer offen ist, ist nicht ganz dicht“, ist es manchmal durchaus
klug, sich sicherer zu geben als man ist. Doch anderen permanent ein Ideal
vorzuspielen, ist nicht nur anstrengend, sondern weist auch auf mangelndes
Selbstvertrauen hin. Wer weiß, dass er grundsätzlich wertvoll ist, kann es sich
leisten, auch Schwächen zuzugeben.
Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.
Ja, es ist besser, sich seiner Verletzlichkeit als Stärke bewusst zu sein.
AntwortenLöschenVerletzte Seelen bleiben leider oft zu lange in der Opferrolle stecken und rechtfertigen sich oder werden gefühlskalt, hart oder gar gewalttätig.
Letztendlich sollten wir wahrhaftig und mutig sein sowie uns selbst achten. Das zeichnet wohl selbstbewusste Menschen aus.
Vielen Dank für diesen Buchtipp!
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