Verhaltensforscher habe ein interessantes Experiment gemacht:
Sie luden drei Personen zu einem Meeting ein. Auf dem Tisch stand ein Teller
mit fünf Keksen. Den letzten liegen zu lassen, gebietet die gute Erziehung, den
würde also keiner anrühren. Die Frage war deshalb: Wenn jeder schon einmal
zugegriffen hat, wer isst dann den vierten Keks? So oft das Experiment auch
wiederholt wurde, jedes Mal war es die dominante Person in der Runde. Natürlich
ging es nicht darum, wem das Gebäck am besten schmeckt. Die Untersuchung belegt
vielmehr: Dominanz verringert die Hemmung und führt dazu, sich egoistisch zu
verhalten. Eine übertriebene Ausdeutung? Nicht unbedingt. Tatsächlich scheinen Menschen
in höheren Positionen häufig ihre Sozialkompetenz zu verlieren. Je höher sie
aufsteigen, desto weniger hilfsbereit, empathisch und wertschätzend sind sie. Der
Personalentwickler Joachim Pawlik sieht die Keksgeschichte deshalb symbolisch
und rät Führungskräften: „Sollten Sie wieder einmal einfach den vierten Keks
essen wollen, dann halten Sie für eine Sekunde inne und denken Sie nach, was
Sie da gerade tun.“ Es könnte ja ein kleines Zeichen dafür sein, dass man seine
Teamfähigkeit verloren hat.
Die Autorin Regina Kramer schreibt in einem Artikel: „Lärm ist nicht nur eins auf die Ohren, sondern auch auf Psyche.“ Sie hat ja so Recht! Ich weiß, wovon ich rede: Unter unsere Wohnung in einem schönen, aber hellhörigen Altbau sind seit einiger Zeit drei koreanische Musikstudentinnen eingezogen. Seitdem wird gerne zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr Geige geübt. Nicht etwa zusammenhängende Melodien, sondern einzelne Töne, die an die Laute einer malträtierte Katze erinnern. Aber mir bleibt ja noch die Flucht ins Büro. Nur, seit einem halben Jahr hat unter meinen Räumen ein Laden für Shishas (Wasserpfeifen) eröffnet. Offenbar ist Musik dem Verkauf förderlich, jedenfalls höre ich die Bässe wummern. Nachdem ich mehrfach wie ein Racheengel im Laden aufgetreten bin, ist es derzeit ruhig. Zu empfindlich? Oh nein, ich habe die Hirnforschung auf meiner Seite: Laute Geräusche mindern die Informationsverarbeitung im Gehirn und blockieren die Kreativität. Aber als Psychologin weiß ich auch...
Diese Erkenntnis ist super und ich stimme ihr voll zu, denn diese Beobachtung habe ich schon oft gemacht. Vielleicht sollte man (wieder) im Kindergarten darauf achten, dass aufeinander Rücksicht genommen wird.
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