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In letzter Zeit ist mir aufgefallen, wie ungeniert übertrieben wird, um zum Kauf zu verlocken. Auf der Kanalsuche nach einem TV-Film geriet ich auf einen Verkaufssender und blieb dort fasziniert eine Weile hängen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, und wem großblumiges Design oder glitzernde Klunker gefallen, der hat alles Recht der Welt, sie schön zu finden. Aber die Hymnen, die die Vertreiber auf ihre Produkte singen, sind denn doch etwas zu viel. Etwa: „Damit könnten Sie sich auf dem Filmfest in Cannes sehen lassen.“ Klar, die Käuferin bekommt dazu ja auch demnächst eine Einladung. Wie gut, dass sie dann schon die passende Tunika im Schrank hängen hat. Doch nicht nur auf Shopping-Kanälen wird maßlos übertrieben. Ich bin neulich auf eine Verlagsankündigung hereingefallen, in der ein neuer Roman als „ein Meisterwerk“ gelobt wurde. Tatsächlich war es eine ziemlich mittelmäßige Geschichte. Ja, ich weiß, was dem einen gefällt, lässt den anderen kalt, aber „Meisterwerk“ ist eine Kategorie, die über dem persönlichen Geschmack steht. Die Kriterien dafür sollten tatsächlich erfüllt sein, wenn man dne Begriff benutzt.
Mehr Realitätssinn bei der Produktvorstellung ist durchaus wünschenswert, sonst fühlt man sich für dumm verkauft. Und das zahlt sich gewiss nicht aus.

Kommentare

  1. Ihr Blog gefällt mir tatsächlich sehr gut. Ich hoffe, dass ihn viele Frauen lesen. Und vielleicht auch Männer. Da ich zu den Menschen gehöre, die manche Dinge so hinnehme wie sie sind, denke ich darüber oft nicht weiter nach, sondern entscheide für mich, ob es wichtig oder unwichtig ist. Die Werbebranche lebt davon, dass wir wirklich ALLES im Überfluss besitzen und natürlich ALLES Spitzenerzeugnisse sind. Hat schon einmal jemand Werbung für unsere Zeit (ich meine nicht die Zeitung) gemacht? Es gibt ein wunderbares Gedicht von Elli Michler: "Ich wünsch dir Zeit" !!! 20 Zeilen für die ich gern werben möchte. Ich freue mich schon auf Ihren nächsten Blogeintrag, liebe Frau Dr. Wlodarek, und sende viele Grüße!

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Ein Freund, ein guter Freund...

Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine   „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.

Selbst schuld?

Am liebsten möchte ich gar keine Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch viel zu tun.

Lesezeichen

Unglaublich: Fast 90 000 Bücher erscheinen jedes Jahr in Deutschland,   die meisten traditionell im Herbst. Um den Termin der Frankfurter Buchmesse herum geben dann Magazine und überregionale Zeitungen Tipps, was zu lesen lohnt. Dazu wühlen sich die Journalisten vorab durch unzählige Krimis, Romane, Sachbücher. Ich bin für ihre Arbeit dankbar, denn andernfalls wäre mir vielleicht der eine oder andere Schatz entgangen. Aber noch mehr freut mich, dass zu diesem Zeitpunkt Bücher so gefeiert werden. Sie sind, allen anderen Medien zum Trotz, für unsere Seele besonders wertvoll. Ich habe selbst durch Ratgeber viel gelernt. Manchmal war es nur ein Satz, der mir plötzlich eine ganz neue Sichtweise bescherte. Der Schriftstellers Tschingis Aimatov hat durchaus Recht, wenn er sagt: „Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich.“ In diesem Sinne wünsche ich allen, dass sie für sich den passenden „Seelenöffner“ finden, sei es in Form eines berührenden Romans, einer Biografie oder eines Sachbuches