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Die spinnen doch!

Vermutlich haben Sie auch schon diese kleinen bunten Dinger gesehen, die aussehen wie eine Mischung aus Propeller und Radkappe? Inzwischen gibt es sie an jedem Kiosk. Auf der Straße spielen Kids ständig damit herum, etwa an der Bushaltestelle. Der Hype für diese Mini-Drehscheiben kommt aus den USA und nennt sich Fidget Spinner. "To fidget" heißt so viel wie "herumzappeln", "spinnig" bedeutet "drehen, schleudern". Man hält die Zappelschleuder zwischen Daumen und Zeigefinger und gibt ihr Schwung. Dann balanciert man sie auf einer Fingerspitze. Geschickte Spinner lassen sie auf den anderen Zeigefinger wandern oder übertragen sie auf einen Mitspieler.. 
Was das bringt? Dazu muss unbedingt eine wissenschftliche Erklärung her: Das Teil soll eine beruhigende Wirkung auf von ADHS-geplagte Kinder haben, ist also ein Anti-Zappelmedium für Zappelphilippe. Nun ja...
Vor Jahren gab es ein ähnliches Phänomen namen "Tamagochi"  Das Tamagochi war ein virtuelles Küken, um das man sich wie um ein echtes Haustier kümmern musste. Es wollte schlafen, essen, trinken und Aufmerksamkeit. Zu unterschiedlichen Zeiten meldete es sich mit Pieptönen und verlangte nach der Zuwendung seines Besitzers. Vernachlässigte man es, dann starb es. Allerdings ließ es sich durch Drücken eines Reset-Knopfes wiederbeleben. Fast alle Kinder in der Kita unseres Sohnes hatten eins, und ich konnte ihn nur mit Mühe davon abhalten, seinTaschengeld für diese piepende Nervensäge auszugeben. Die wissenschaftliche  Erklärung seinerzeit lautet: So lernen Kinder, Verantwortung zu übernehmen.
Wer Spaß an Schnickschnack hat - ok. Aber auf eine pseudowissenschaftliche Überhöhung dürfen wir gerne verzichten.  
 

Kommentare

  1. Liebe Frau Dr. Wlodarek, an die Tamagotchis erinnere ich mich auch noch. Meine Söhne bekamen sie wie viele andere unnütze Dinge nicht. Später, als sie älter waren, resümierten sie, dass es eigentlich Mist war. Die Einsicht kommt manchmal spät .... ! Herzliche Grüße!

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