Unglaublich: Fast 90 000 Bücher erscheinen jedes Jahr in Deutschland,
die meisten traditionell im Herbst. Um den
Termin der Frankfurter Buchmesse herum geben dann Magazine und überregionale Zeitungen
Tipps, was zu lesen lohnt. Dazu wühlen sich die Journalisten vorab durch
unzählige Krimis, Romane, Sachbücher. Ich bin für ihre Arbeit dankbar, denn
andernfalls wäre mir vielleicht der eine oder andere Schatz entgangen. Aber
noch mehr freut mich, dass zu diesem Zeitpunkt Bücher so gefeiert werden. Sie
sind, allen anderen Medien zum Trotz, für unsere Seele besonders wertvoll. Ich habe
selbst durch Ratgeber viel gelernt. Manchmal war es nur ein Satz, der mir plötzlich
eine ganz neue Sichtweise bescherte. Der Schriftstellers Tschingis Aimatov hat
durchaus Recht, wenn er sagt: „Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich.“ In diesem
Sinne wünsche ich allen, dass sie für sich den passenden „Seelenöffner“ finden,
sei es in Form eines berührenden Romans, einer Biografie oder eines Sachbuches.Die Zeit ist gerade günstig.
Die Autorin Regina Kramer schreibt in einem Artikel: „Lärm ist nicht nur eins auf die Ohren, sondern auch auf Psyche.“ Sie hat ja so Recht! Ich weiß, wovon ich rede: Unter unsere Wohnung in einem schönen, aber hellhörigen Altbau sind seit einiger Zeit drei koreanische Musikstudentinnen eingezogen. Seitdem wird gerne zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr Geige geübt. Nicht etwa zusammenhängende Melodien, sondern einzelne Töne, die an die Laute einer malträtierte Katze erinnern. Aber mir bleibt ja noch die Flucht ins Büro. Nur, seit einem halben Jahr hat unter meinen Räumen ein Laden für Shishas (Wasserpfeifen) eröffnet. Offenbar ist Musik dem Verkauf förderlich, jedenfalls höre ich die Bässe wummern. Nachdem ich mehrfach wie ein Racheengel im Laden aufgetreten bin, ist es derzeit ruhig. Zu empfindlich? Oh nein, ich habe die Hirnforschung auf meiner Seite: Laute Geräusche mindern die Informationsverarbeitung im Gehirn und blockieren die Kreativität. Aber als Psychologin weiß ich auch...
Ich habe in dem Frauenmagazin "emotion" 11/2016 gelesen, dass laut einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Yale, Bücherwürmer im Durchschnitt 23 Monate länger leben als Menschen, die nicht lesen. Lesen ist also gesund :-)!
AntwortenLöschenDas glaube ich unbedingt. Lesen macht nämlich glücklich. Eine Bekannte hat mir mal erzählt, dass sie ihre Depression mit dem Lesen von Romanen überwunden hat. Ohne Bücher könnte ich jedenfalls nicht leben.
AntwortenLöschenJa, das Leben kann so einfach sein, wenn wir echte Freude empfinden können. Ich freue mich auf Ihr nächstes Buch, liebe Frau Wlodarek, das bald erscheinen wird. Herbstliche Grüße nach HH!
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