„Persönliche Briefe
werden nicht mehr so oft geschrieben. Vermisst denn niemand das Gefühl, so
einen Brief in den Händen zu halten? Schon die Öffnung des Umschlags hat einen
Moment der Neugier, Erwartung, Freude und man ist ein wenig aufgeregt.“ Diese
Sätze einer Freundin, die sie mir in einem Brief (!) schrieb, beschreiben für
mich sehr schön, was es bedeutet, Post zu bekommen. Und eben nicht Rechnungen oder
Werbung, sondern echte Lebenszeichen. Ich teile auch ihr Bedauern, dass die Schreibkultur
offenbar zurückgegangen ist. Emails können einen Brief einfach nicht ersetzen. Sie
sind schneller, kürzer, kühler, mehr für aktuelle Nachrichten. Es fühlt sich
anders an, wenn man in Ruhe an jemanden denkt und ihm etwas schreibt, das nicht
mit einem Mausklick wieder gelöscht werden kann. Ähnliches gilt für den
Empfang. Die Post aus dem Briefkasten zu nehmen und schon beim flüchtigen
Durchsehen die Handschrift eines Menschen zu erkennen, den man mag, verursacht tatsächlich
einen kleinen freudigen Herz-Hüpfer. Ich steigere das meist noch, indem ich den
Brief ungeöffnet eine Weile liegen lasse und ihn später gemütlich bei einer
Tasse Kaffee lese.
Das Vergnügen,
Briefe zu schreiben und zu bekommen, sollten wir uns viel öfter gönnen.
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