Während ich beim Walking im Park nur auf mein Herz höre, laufen viele JoggerInnen mit bunten Pulsmessern am Oberarm an mir vorbei. Und das ist noch harmlos. Inzwischen zählen Chips die Anzahl unserer Schritte, berechnen den Kalorienverbrauch und UV-Strahlung oder messen die Schlaftiefe. Die sogenannten Wearables, Messgeräte, die man als Armbänder, Ketten oder an der Kleidung trägt, werden hierzulande immer beliebter. Die Verbindung zum Smartphone ist schon Standard, damit man die Daten speichern und vergleichen kann. Für mich ist das ein Zeichen, wie sehr wir uns schon von uns selbst entfremdet haben. Brauchen wir wirklich den Umweg über eine Maschine, um zu wissen, wie wir uns fühlen? Professor Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln sagt im Magazin der Techniker Krankenkasse dazu: "Grundsätzlich rate ich zu einer Trainingssteuerung anhand der Signale des eigenen Körpers, denn der ist immer noch der beste Indikator." Wenn ich die knallroten Gesichter mancher Läufer mit Aktivitäts-Tracker sehe und ihr Keuchen höre, dann denke ich: Der Mann hat Recht.
"In Deutschland kann jeder studieren, der es will". Eine schöne Theorie, die in der Praxis aber leider nicht stimmt. Abiturienten, deren Eltern keine Akademiker sind, studieren wesentlich seltener. Dazu las ich heute diese Zahlen: Von 100 Akademikerkindern studieren 77. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, nur 23. Das ist nicht allein eine Geldfrage. Stefan Groh, der Sprecher des deutschen Studentenwerkes, sieht einen Grund auch im fehlenden Selbstvertrauen. Der Nachwunchs von Arbeitern und einfachen Angestellten hat oft Angst, das Studium nicht zu schaffen. Sie können auf keine Erfahrung ihrer Eltern zurückgreifen. Ein weiterer Grund liegt oft tiefer: Viele Eltern möchten zwar, dass es ihre Kinder weiter bringen als sie selbst, aber nicht so weit, dass man sich einander entfremdet. Kinder spüren das und halten sich unbewusst zurück. Es erfordert viel persönliche Kraft, sich gegen diese inneren und äußeren Hindernisse durchzusetzen. Die hat nicht jeder ...
Verlieren wir den Kontakt zu uns selbst? Alles muss optimiert werden! Auch wir selbst! Ehrgeiz ist wichtig. Leider kann ein Zuviel auch schaden. Vielleicht brauchen diese Menschen einfach mal ein Achtsamkeitsseminar, damit sie ein Gefühl für sich selbst bekommen und sich selbst kennen lernen. Letztendlich ist jeder für sich selbst verantwortlich. Oft fehlt doch die Freude, bei dem was wir tun.
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