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Bei sich anfangen

Ein Abend in dem Park bei mir in der Nähe. Die Luft ist mild. Ein paar Leute spielen Boule, auf dem Rasen sitzen überall kleine Gruppen, einige haben einen Grill mitgebracht und machen Party. Wie schön, denke ich, als ich da vorbeikomme.

Am nächsten Morgen jogge ich in dem gleichen Park meine übliche Runde. Wo gestern die größte Gruppe gefeiert hat, liegt ein Haufen Unrat. Leere Flaschen, Pizzareste, Papier. Vögel und Hunde haben dafür gesorgt, dass sich alles auf dem Gras verteilt.

Gar nicht schön, denke ich. Und: Was geht in Menschen vor, die ihren Müll einfach liegen lassen und erwarten, dass ihn andere wegschaffen? Für mich ist das ein Symbol für eine grundsätzliche Haltung.

Heute morgen habe ich im Park einen Zettel angebracht. Nein, da steht nicht drauf: "Räumen Sie bitte Ihren Müll selbst weg." Solche Mahnung gibt es schon genug.
Bei einer Psychologin sieht sie etwas anders aus:

Liebe Picknicker,
wie wollen Sie die Welt verbessern oder Ihr Leben positiv verändern, wenn Sie nicht einmal Ihren Park sauberhalten können?

Wir werden sehen, ob es nutzt.

Fazit im September : Ja, es wirkt! Nach warmen Abend bleibt kein Müll mehr im Park. Ich sage mal euphorisch: Triumph der Psychologie.

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