In dieser Woche sind hier die Kinder
eingeschult worden. Im Hamburger Abendblatt
gab es dazu eine ganze Seite mit Glückwünschen. Meist waren es Großeltern, die für
ihre Enkel und Enkelinnen eine Anzeige zusammen mit einem Foto des Kindes geschaltet
hatten. Die Texte lasen sich dann etwa so: „Lieber Paul, zu deinem ersten
Schultag wünschen wir dir alles Gute. Du schaffst das“ oder „Liebe Emily, jetzt
beginnt für dich die Schulzeit. Wir drücken dir die Daumen.“ Die vielen kleinen
Gesichter auf den Fotos rührten mich. Fast alle zeigten mit strahlendem Lächeln
eine Zahnlücke. Für sie beginnt jetzt ein neuer, aufregender Lebensabschnitt.
Wir „alten Hasen“ mit Schulzeiterfahrung wissen, dass es wahrhaftig kein
Zuckerschlecken wird. Ach ja, und so vieles, was wir mit naiver Freude begonnen
haben, entpuppt sich später teilweise als langweilig, schwierig oder
anstrengend. Aber diese Erfahrung sollte uns niemals davon abhalten, uns eine kindliche
Begeisterung für Neuanfänge zu bewahren. Ich wünsche uns allen eine mentale
Zahnlücke und liebevolle Menschen, die hinter uns stehen.
Am liebsten möchte ich gar keine Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch viel zu tun.
Es soll ja nie zu spät sein. So kann es bei einem "späten" Neuanfang durchaus Zahnlücken geben. Ich danke meinen Zahnärzten und hoffe, dass niemand diese Lücken sieht ;-)!
AntwortenLöschen