Die Geschichte hat mich sehr bewegt: In der aktuellen Wochenendausgabe
des Hamburger Abendblattes wird in der Rubrik „Von Mensch zu Mensch“ Familie
Maurer vorgestellt. Eine „ganz normale“ Familie, wie sie selbst sagt. Auf dem
Foto sieht man vorne ein hübsches, fröhliches Mädchen, den Vater mit einem
kleinen Jungen auf dem Arm und etwas im Hintergrund eine lächelnde Mutter. Doch
so normal ist diese Familie denn doch nicht. Die achtjährige Tochter leidet
seit ihrer Geburt unter Spina Bifida, offenem Rücken. Sie kam außerdem mit
einem Wasserkopf zur Welt, dessen Flüssigkeit nun ständig mit einer Kanüle
abgeleitet wird. Tragisch? Die Familie sieht es nicht so. Die Eltern waren vor
der Geburt ihres Kindes über seine Behinderung informiert und haben sich dafür
entschieden, es zu trotzdem zu bekommen. „Wenn nicht wir für so ein Kind sorgen
können, wer dann?“ hatten sich Karen und Olav Maurer gesagt. Wie unglaublich
stark und mutig, sich darauf einzulassen und nicht die Abtreibung zu wählen, wie der Arzt ihnen nahelegte. Und ich weiß, wovon ich spreche. Meine kleine Schwester
war mongoloid und schwer körperbehindert. Familie Maurer ist ein Beweis dafür, dass der
leichtere Weg nicht immer der glücklichere ist.
"In Deutschland kann jeder studieren, der es will". Eine schöne Theorie, die in der Praxis aber leider nicht stimmt. Abiturienten, deren Eltern keine Akademiker sind, studieren wesentlich seltener. Dazu las ich heute diese Zahlen: Von 100 Akademikerkindern studieren 77. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, nur 23. Das ist nicht allein eine Geldfrage. Stefan Groh, der Sprecher des deutschen Studentenwerkes, sieht einen Grund auch im fehlenden Selbstvertrauen. Der Nachwunchs von Arbeitern und einfachen Angestellten hat oft Angst, das Studium nicht zu schaffen. Sie können auf keine Erfahrung ihrer Eltern zurückgreifen. Ein weiterer Grund liegt oft tiefer: Viele Eltern möchten zwar, dass es ihre Kinder weiter bringen als sie selbst, aber nicht so weit, dass man sich einander entfremdet. Kinder spüren das und halten sich unbewusst zurück. Es erfordert viel persönliche Kraft, sich gegen diese inneren und äußeren Hindernisse durchzusetzen. Die hat nicht jeder ...
Familie Maurer hat auch meinen Respekt! Demut für das Leben - eine zutiefst menschliche Einstellung.
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