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Trauen Sie sich, dies zu lesen?

 Kürzlich las ich im "Spiegel" von dem Chef einer internationalen Restaurantkette, der in seinen Lokalen unter anderem einen großen Tisch aufstellen lässt, damit sich Menschen, die vielleicht einsam sind, beim Essen miteinander unterhalten können. Das funktioniert prima  in Italien, Belgien, wo auch immer - nur nicht in Deutschland.  
Ich dachte: Auweia. Mein Buch "Einsamkeit. Vom mutigen Umgang mit einem schmerzhaften Gefühl" ist jetzt in den Buchhandlungen. Davon abgesehen, dass es mir eine Herzensangelegenheit ist, auf diese Weise meinen Beitrag  gegen das verbreitete Phänomen zu leisten, ist es auch ein Experiment: Wie weit sind  LeserInnen heute bereit, sich gegebenenfalls ihrer Einsamkeit zu stellen?
Ich bin in aller Bescheidenheit davon überzeugt dass ich hervorragendes Handwerkszeug für alle Ursachen von Einsamkeit zusammengestellt habe. Und der Verlag hat ein in meinen Augen hinreißendes Cover entwickelt (ein Goldfisch mit trotzigem Ausdruck schwimmt elegant durch ein  nachtschwarzse  Meer). Kurz, die äußeren und inneren Bedingungen des Buches stimmen.  Wenn man dann bedenkt, wie viele einsame Menschen es allein in Deutschland gibt, dann sollte man  doch meinen, sie hätten nur auf eine gute Strategie gewartet.
Ich bin gespannt. Bis jetzt gibt es erst eine einzige Rezension bei dem öffentlichen Seismograph für Interesse Amazon (die allerdings ausführlich und kompetent). In den nächsten Wochen wird sich herausstellen, ob ich hoffnungslos optimistisch bin, wenn ich glaube, dass es Mutige genug gibt, die sich aus eigener  Betroffenheit dem Thema stellen, um ihren schmerzhaften Zustand zu beenden - oder ob es noch immer ein Tabu ist nach dem Motto "Lieber leiden als den Tatsachen ins Auge sehen."
Kommentare dazu sehr erwünscht. Auch bei Amazon.  

Kommentare

  1. Liebe Frau Dr. Wlodarek, ich freue mich über Ihr neues Buch,habe es mir aber noch nicht gekauft.Ich wünsche mir sehr, dass viele LeserInnen dort viele Aha-Momente finden, um ihre Einsamkeit zu überwinden. Ich selbst kann nur aus eigener schmerzlicher Erfahrung sagen, was Einsamkeit bedeutet.Ich hatte den Mut,mir einzugestehen,dass ich kein Wunschkind meiner Eltern war und ich mich genauso behandelt fühlte. Trotzdem habe ich Mitgefühl mit meinen Eltern. Jahrzehnte lang wusste ich nicht,was mit mir los war,denn ich habe wiederholt sehr viel Ablehnung durch Menschen erfahren und wurde immer gereizter und müder.Heute sage ich einfach "Ja" zu jeder gefühlten und erlebten Ablehnung und zu meiner Einsamkeit. Somit verhindere ich, dass ich in Selbstmitleid versinke. Mit Selbstmitleid vertreibt man doch eher Menschen, die man liebt und das führt bestimmt oft in die Depression, die man dann letztendlich mit sich rumschleppt. Und ich wünschte mir, dass dies auch von Ärzten und Psychologen so erkannt und behandelt würde werden. Nur wie mutig sind wir Patienten? Auf jeden Fall wünsche ich mir, dass viele Menschen durch Ihr Buch, den Weg aus der Einsamkeit finden. Es gibt so viele Wege, die wir beschreiten können.Dazu benötigen wir natürlich auch Geduld. Ich bin übrigens 56 Jahre alt. Mut, Wahrhaftigkeit und Respekt für sich und andere gehören zum Leben dazu.Viele Grüße nach HH!

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