Dr. Eckhard Ullrich aus Illmenau hat es in einem Leserbrief an den "Spiegel" auf den Punkt gebracht:: "Die, die am lautesten auf dem Mist krähen, sind nicht unbedingt auch die besten Hähne. Nur die dummen Hühner halten sie dafür." Sein Kommentar bezog sich auf eine Titelgeschichte, die sich mit den Zurückhaltenden, Nachdenklichen, Gründlichen im Lande befasste. Sie ziehen fast immer den kürzeren gegenüber denen, die sich mit viel Selbstvermarktung zu präsentieren wissen.
Der Mann scheint leider recht zu haben. Offenbar leben wir in einer Zeit, in der es weniger auf Qualität als auf geschickte Selbstdarstellung ankommt:
Mit einem schlecht geschriebenen, aber provokanten Sachbuch sind Sie gern gesehener Gast in einer quotenträchtigen Talkshows. Und dürfen sich dann über den rapide steigenden Verkauf Ihres Werkes freuen. Oder: Mit lautem Trommeln werden aus selbsternannten ExpertInnen ohne fundierte Ausbildung die "renommiertesten" oder "wichtigsten" Berater der Bundesrepublik. Sobald das in den Medien einer aufgenommen hat, schreiben es alle anderen von einander ab. Das wirkt sich natürlich aufs Honorar aus.
Da liegt das das Fazit nahe: Aufmerksamkeit zu erregen ist wichtiger als Qualität.
Das ist nicht neu, das gab es schon immer. Schon der Philosoph Arthur Schopenhauer biss vor Zorn in seinen Spazierstock, weil alle Welt seinem Kollegen Hegel, der sich interessant darstellte,die Referenz erwies. Während Schopenhauer für sein kluges Werk kaum zeitgenössische Anerkennung erhielt..(Allerdings wiederfuhr ihm ein seltenes Glück: Kurz vor seinem Tod wurde er zufällig entdeckt und konnte spätesten Ruhm.genießen).
Heute spricht kaum noch jemand von Hegel, außer in historischem Zusammenhang. Schopenhauer dagegen ist noch immer aktuell und wird viel gelesen. Aber Anerkennung posthum oder vor dem Lebensende? Ein schwacher Trost für alle Stillen, Nachdenklichen, Gründlichen, wenn sie mal wieder sehen müssen, wie jemand laut auf dem Mist kräht und damit Erfolg hat.
Deshalb die Gegenstrategie: Nicht aufgeben! Lernen, die eigene Kompetenz auch ohne Tamtam beharrlich ins Spiel zu bringen. Dann sehen die Schaumschläger am Ende alt aus.
Meine Buchempfehlung: Susan Cain: Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt. Riemann Verlag.
Der Mann scheint leider recht zu haben. Offenbar leben wir in einer Zeit, in der es weniger auf Qualität als auf geschickte Selbstdarstellung ankommt:
Mit einem schlecht geschriebenen, aber provokanten Sachbuch sind Sie gern gesehener Gast in einer quotenträchtigen Talkshows. Und dürfen sich dann über den rapide steigenden Verkauf Ihres Werkes freuen. Oder: Mit lautem Trommeln werden aus selbsternannten ExpertInnen ohne fundierte Ausbildung die "renommiertesten" oder "wichtigsten" Berater der Bundesrepublik. Sobald das in den Medien einer aufgenommen hat, schreiben es alle anderen von einander ab. Das wirkt sich natürlich aufs Honorar aus.
Da liegt das das Fazit nahe: Aufmerksamkeit zu erregen ist wichtiger als Qualität.
Das ist nicht neu, das gab es schon immer. Schon der Philosoph Arthur Schopenhauer biss vor Zorn in seinen Spazierstock, weil alle Welt seinem Kollegen Hegel, der sich interessant darstellte,die Referenz erwies. Während Schopenhauer für sein kluges Werk kaum zeitgenössische Anerkennung erhielt..(Allerdings wiederfuhr ihm ein seltenes Glück: Kurz vor seinem Tod wurde er zufällig entdeckt und konnte spätesten Ruhm.genießen).
Heute spricht kaum noch jemand von Hegel, außer in historischem Zusammenhang. Schopenhauer dagegen ist noch immer aktuell und wird viel gelesen. Aber Anerkennung posthum oder vor dem Lebensende? Ein schwacher Trost für alle Stillen, Nachdenklichen, Gründlichen, wenn sie mal wieder sehen müssen, wie jemand laut auf dem Mist kräht und damit Erfolg hat.
Deshalb die Gegenstrategie: Nicht aufgeben! Lernen, die eigene Kompetenz auch ohne Tamtam beharrlich ins Spiel zu bringen. Dann sehen die Schaumschläger am Ende alt aus.
Meine Buchempfehlung: Susan Cain: Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt. Riemann Verlag.
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