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Aus Blockaden lernen

"Es hat keinen Zweck, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, in der Hoffnung, dass eine Tür daraus wird." (Coco Chanel)

Manchmal haben wir so feste Vorstellungen davon, was wir erreichen wollen, dass wir ganz aus den Augen verlieren, ob uns das auch gut tut und ob das Ziel überhaupt zu uns passt. Dabei kann man sich regelrecht verrennen.

Wenn immer wieder Türen zugehen, wenn wir ganz unerklärlicher Weise Ablehnung erfahren, wenn es trotz aller Anstrengung einfach nicht klappt, dann müssen wir uns fragen: Hat das vielleicht etwas zu bedeuten? Könnte es ein Zeichen dafür sein, dass ich diesen Wunsch lieber loslassen sollte? Mit dem Kopf durch die Wand gehen zu wollen hat nichts mit positiver Beharrlichkeit zu tun.

Oft können wir froh sein, wenn die Dinge nicht so kommen, wie wir es uns wünschen. Zum Beispiel: Sie bemühen sich vergeblich, diesen Job zu kriegen, diesen Menschen zu erobern, das Stipendium zu erhalten, eine Arbeitserlaubnis für Neuseeland zu bekommen oder an der Schauspielschule aufgenommen zu werden? Dann kann es sein, dass Sie dank dieser Blockade erkennen, was passender für Sie ist. Es lohnt sich zumindest, einmal darüber nachzudenken.

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Ein Freund, ein guter Freund...

Forscher an der Universität Kansas haben herausgefunden, dass es 50 bis 200 gemeinsam verbrachte Stunden braucht, damit sich eine   „Bekanntschaft“ in eine „Freundschaft“ verwandeln kann. Noch einige Stunden mehr dürften es ein, um dann von einem „Freund“ oder einer „Freundin“ zum „guten Freund“ oder zur „guten Freundin“ zu avancieren. Was lernen wir daraus? Wenn wir uns einen Freundeskreis aufbauen wollen, müssen wir Zeit investieren. Doch das ist es nicht allein, auch die Qualität spielt eine Rolle. Der Studie zufolge sollten die Treffen den Beteiligten einen tieferen persönlichen Gewinn bringen, etwa durch Gespräche - oder Vergnügen bereiten. Zugegeben, Freunde bei Facebook findet man schneller. Aber das lässt sich nicht vergleichen.

Selbst schuld?

Am liebsten möchte ich gar keine Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch viel zu tun.

Lesezeichen

Unglaublich: Fast 90 000 Bücher erscheinen jedes Jahr in Deutschland,   die meisten traditionell im Herbst. Um den Termin der Frankfurter Buchmesse herum geben dann Magazine und überregionale Zeitungen Tipps, was zu lesen lohnt. Dazu wühlen sich die Journalisten vorab durch unzählige Krimis, Romane, Sachbücher. Ich bin für ihre Arbeit dankbar, denn andernfalls wäre mir vielleicht der eine oder andere Schatz entgangen. Aber noch mehr freut mich, dass zu diesem Zeitpunkt Bücher so gefeiert werden. Sie sind, allen anderen Medien zum Trotz, für unsere Seele besonders wertvoll. Ich habe selbst durch Ratgeber viel gelernt. Manchmal war es nur ein Satz, der mir plötzlich eine ganz neue Sichtweise bescherte. Der Schriftstellers Tschingis Aimatov hat durchaus Recht, wenn er sagt: „Du öffnest die Bücher und sie öffnen dich.“ In diesem Sinne wünsche ich allen, dass sie für sich den passenden „Seelenöffner“ finden, sei es in Form eines berührenden Romans, einer Biografie oder eines Sachbuches