Jetzt weiß ich doch endlich,
warum ich in puncto Arbeit immer so hartnäckig bin! Immerhin bin ich stolz
darauf, dass ich bis heute keine einzige Deadline versäumt habe, also meine
Texte – ob Buchmanuskripte oder Artikel – immer rechtzeitig abgegeben habe. Und
auch eine Lesung würde ich nur absagen, wenn ich den Kopf unter
dem Arm trage. Das habe ich bisher meiner eigenen Disziplin zugeschrieben, aber
nun muss ich wohl umdenken: Es liegt daran, dass mein Vater mir ein gutes
Vorbild war. Als Soldat hat er noch im Schützengraben Griechisch gelernt – nun gut,
da war ich noch nicht geboren. Aber schon als kleines Mädchen habe ich
mitbekommen, wie sorgsam er als Pastor seine Predigten vorbereitet hat. US-ForscherInnen
der Universität Cambridge haben in Experimenten herausgefunden, dass schon 13-
bis 18monatige Kinder am Beispiel ihrer Eltern herausfinden, dass sich harte
Arbeit auszahlt und dass belohnt wird, wer sich anstrengt. Die Einstellung wird
durch Zuschauen gelernt.Danke Papa!
"In Deutschland kann jeder studieren, der es will". Eine schöne Theorie, die in der Praxis aber leider nicht stimmt. Abiturienten, deren Eltern keine Akademiker sind, studieren wesentlich seltener. Dazu las ich heute diese Zahlen: Von 100 Akademikerkindern studieren 77. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, nur 23. Das ist nicht allein eine Geldfrage. Stefan Groh, der Sprecher des deutschen Studentenwerkes, sieht einen Grund auch im fehlenden Selbstvertrauen. Der Nachwunchs von Arbeitern und einfachen Angestellten hat oft Angst, das Studium nicht zu schaffen. Sie können auf keine Erfahrung ihrer Eltern zurückgreifen. Ein weiterer Grund liegt oft tiefer: Viele Eltern möchten zwar, dass es ihre Kinder weiter bringen als sie selbst, aber nicht so weit, dass man sich einander entfremdet. Kinder spüren das und halten sich unbewusst zurück. Es erfordert viel persönliche Kraft, sich gegen diese inneren und äußeren Hindernisse durchzusetzen. Die hat nicht jeder ...
Vorbilder sind wohl stets gut. Und Kinder lernen durch Nachahmung. Das habe ich auch mal von den Professoren Spitzer und Hüther gehört. Später benötigen wir eine gute Intuition oder einen wachen Verstand, wen wir uns zum Vorbild nehmen. Aber Goethe sagte bereits: "Überall lernt man von dem, den man liebt."
AntwortenLöschenWir können uns selbst entwickeln, wenn wir wollen. Mir gefallen Ihre Blogeinträge, liebe Frau Dr. Wlodarek. Danke und viele Grüße!
Herzlichen Dank für Ihren Kommentar und den schönen Goethe-Spruch. Ja, wir haben durch unsere Persönlichkeit mehr Einfluss als wir glauben.
AntwortenLöschen