Direkt zum Hauptbereich

Und was ist mit mir?

Am Samstag habe ich einen Vortrag auf dem Kongress "Frauen mit besonderen Herausforderungen" in Berlin gehalten. "Besondere Herausforderungen" ist eine harmlose Umschreibung für das Schicksal dieser Frauen. Es handelte sich nämlich um die Mütter behinderter Kinder. Diese Kinder müssen meist rund um die Uhr betreut werden. Darüber hinaus haben manche von ihnen so schwere Beeinträchtigungen, dass man immer wieder um ihr Leben bangt.

Die Geschichten, die ich in informellen Gesprächen erfuhr, gingen mir sehr nahe. Wie die der Mutter, deren Sohn häufig epileptische Anfälle bekommt und dann mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren wird. "Niemand fragt danach, wie ich damit fertig werde, dass ich jedesmal Todesangst um mein Kind habe." sagte sie.

Verständlicher Weise stehen zunächst die Kinder im Mittelpunkt. Aber darüber werden leicht diejenigen vergessen, die emotional ganz dicht bei ihnen sind.Sie müssen selbst zusehen, wie sie nach solchen Erlebnissen wieder ins Gleichgewicht kommen. Dabei täte oft schon die einfache Frage gut: "Wie geht es dir?" 
Wenn uns das Schicksal schon nicht vor so große Herauforderungen gestellt hat wie diese Mütter, dann ist es sicher nicht zu viel verlangt, bei einer Begegnung einmal genauer nachzufragen, wie es ihnen geht und ihnen zuzuhören. 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Studium - nicht nur für Eliten.

"In Deutschland kann jeder studieren, der es will". Eine schöne Theorie, die in der Praxis aber leider nicht stimmt. Abiturienten, deren Eltern keine Akademiker sind, studieren wesentlich seltener. Dazu las ich heute diese Zahlen: Von 100 Akademikerkindern studieren 77. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, nur 23. Das ist nicht allein eine Geldfrage. Stefan Groh, der Sprecher des deutschen Studentenwerkes, sieht einen Grund  auch im fehlenden Selbstvertrauen. Der Nachwunchs von Arbeitern  und  einfachen Angestellten hat oft Angst, das Studium nicht zu schaffen. Sie können auf keine Erfahrung ihrer Eltern zurückgreifen. Ein weiterer Grund liegt oft tiefer: Viele Eltern möchten zwar, dass es ihre Kinder weiter bringen als sie selbst, aber nicht so weit, dass man sich einander entfremdet. Kinder spüren das und halten sich unbewusst zurück. Es erfordert viel persönliche Kraft, sich gegen diese inneren und äußeren Hindernisse durchzusetzen. Die hat nicht jeder ...

Good News

Liebe Freundinnen und Freunde meines Blogs, der neue Blog "Dr. Wlodarek Lifelessons" ist jetzt online. Mit eigenen Fotos und hoffentlich vielen nützlichen Tipps für ein leichteres Leben: www.wlodarek-lifelessons.de Vielleicht haben Sie auch Lust, sich Videos auf meinem Youtubekanal "Dr. Wlodarek Lifecoaching" anzusehen? Dann ist hier der Link dazu: https://www.youtube.com/channel/UCVW6hd2cad47qOHVrtOWVKA Wir sehen uns! Herzliche Grüße Ihre Eva Wlodarek www.wlodarek.de

Ruhe bitte!

Die Autorin Regina Kramer schreibt in einem Artikel: „Lärm ist nicht nur eins auf die Ohren, sondern auch auf Psyche.“ Sie hat ja so Recht! Ich weiß, wovon ich rede: Unter unsere Wohnung in einem schönen, aber hellhörigen Altbau sind seit einiger Zeit drei koreanische Musikstudentinnen eingezogen. Seitdem wird gerne zwischen 11.00 Uhr und 19.00 Uhr Geige geübt. Nicht etwa zusammenhängende Melodien, sondern einzelne Töne, die an die Laute einer malträtierte Katze erinnern. Aber mir bleibt ja noch die Flucht ins Büro. Nur, seit einem halben Jahr hat unter meinen Räumen ein Laden für Shishas (Wasserpfeifen) eröffnet. Offenbar ist Musik dem Verkauf förderlich, jedenfalls höre ich die Bässe wummern. Nachdem ich mehrfach wie ein Racheengel im Laden aufgetreten bin, ist es derzeit ruhig. Zu empfindlich? Oh nein, ich habe die Hirnforschung auf meiner Seite: Laute Geräusche mindern die Informationsverarbeitung im Gehirn und blockieren die Kreativität. Aber als Psychologin weiß ich auch...