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Den Spieß umdrehen.

Irgendwie schaffen die Entscheider es immer rechtzeitig vor Weihnachten: MitarbeiterInnen in knapper Form die Kündigung auszusprechen. Zum Jahresende Tabula rasa zu machen, mag ökonomisch oder juristisch sinnvoll sein, aber für die Betroffenen ist dieses Timing besonders hart. Das konnte ich in letzter Zeit im Coaching hautnah miterleben.   Es ist nicht einmal der Verlust der finanziellen Sicherheit, der so schmerzt, sondern vor allem die mit der Kündigung verbundene Kränkung: Die wollen mich nicht mehr. Der Werbeguru Paul Arden, der selbst fünf Mal entlassen wurde, schlägt vor, die Tatsachen einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Statt "Die wollen mich nicht mehr" sagt man sich: "Die Trennung zeigt, dass der Job dort nicht der richtige für mich war." Mit dieser Sichtweise kann man selbstbewusst zu neuen Ufern aufbrechen. Übrigens, nach jeder Entlassung hat  Paul Arden einen Karrieresprung gemacht.    

Peinliche Plätzchen

Hier kommt meine persönliche Weihnachtsbotschaft: 1. Vermitteln Sie  nur Dinge, von denen Sie etwas verstehen 2. Bevor Sie Ihr Wissen weitergeben, probieren Sie es selbst aus. Was die Psychologie anbetrifft, ist mir das selbstverständlich. Aber jetzt weiß ich aus schmerzlicher Erfahrung: Das gilt immer! In meinem Newsletter für Dezember (Sie können  ihn auf magicme-coaching.de anfordern) habe ich als kulinarische Ergänzung zu den besten Psycho-Tipps, wie man an den Weihnachtstagen Stress  vermeidet, ein Rezept für Vanillekipfel weitergegeben. In der Zeitschrift las es sich ganz einfach. Ich war sicher: Das gelingt jedem. In den letzten Wochen war ich viel unterwegs, so dass ich erst heute Zeit zum Plätzchenbacken gefunden habe. Es wurde die Stunde der Wahrheit. Der Teig entpuppte sich als eine einzige Krümelei. Daraus auch noch Halbmonde zu formen, war unmöglich. Kurz, ein Plätzchen-GAU. Meine Familie weigerte sich strikt, das staubtrockene Produkt zu essen. Ei...

Kleine Freuden

Vor ein paar Tagen war ich in Oldenburg. Weil ich zwischen zwei Vorträgen Zeit hatte, bummelte ich durch die schöne Stadt mit ihren vielen reizvollen Geschäften. Ich trug einen langen schwarzen Mantel. Und plötzlich sagte hinter mir eine weibliche Stimme: "Was für eine schöne Silhouette." Erfreut drehte ich mich um und blickte einer sympathischen Dame ins Gesicht. Als ich  mich für das Kompliment bedankte, erklärte sie mir: "Wenn ich etwas schön finde, dann sage ich das gerne." Ich freute mich gleich doppelt, denn ich hatte offenbar eine Schwester im Geiste getroffen: Wenn mir etwas an jemandem gefällt, dann teile ich das mit, auch wenn ich die Person gar nicht kenne. Erst stutzen diejenigen meist, weil so eine Ansprache eher ungewöhnlich ist. Eine Dame, deren extravaganten Hut ich bewunderte, fragte sogar misstrauisch: "Meinen Sie das ernst?". Doch dann löst mein Kompliment immer Freude aus - so wie ja auch, siehe oben, bei mir. Weil es einfach schön ...

RISIKO IST DIE NEUE SICHERHEIT

Vor einigen Tagen habe ich einen Vortrag von Randy Gage , einem amerikanischen Millionär und Wohlstands-Coach, gehört. Er malte ein Zukunftsbild aus, das in seiner Konsequenz durchaus beängstigend sein kann: Revolutionäre Technologie wird unsere Gesellschaft komplett verändern. In der Folge werden viele Berufe eliminiert, ganze Branchen werden verschwinden. Den verlässlichen Arbeitsplatz wird es nicht mehr geben.  So weit voraus müssen wir nicht einmal denken. Die Zukunft hat schon begonnen. Das sehe ich zum Beispiel in einer Branche, die mir vertraut ist, dem Journalismus. Gerade wurde in einer großen Frauenzeitschrift fast ein Drittel der Redaktion entlassen oder im Unternehmen anderweitig unterbracht. Ich kann mir vorstellen, was für ein Schock das für die Betroffenen bedeutete, die zum Teil schon viele Jahre in ihren Ressorts tätig waren.  Wer mit offenen Augen durch die Berufswelt geht, weiß, dass Randy Gage recht hat, wenn er sagt: Es gibt keine Sicherheit meht, wir...

NEUES VOM GLÜCK

Schauen Sie doch mal in die aktuelle "Brigitte Woman" (Heft 11/2012). Darin finden Sie als Titelthema ein Streitgespräch zwischen dem Heidelberger Psychotherapeuten Arnold Retzer und  mir zur Frage, ob Glück machbar ist oder nicht. "Der Traum vom guten Leben". Hier ein  Blick hinter die Kulisssen: Wir haben uns drei Stunden lang, begleitet von zwei gestandenen Journalistinnen, wirklich nichts geschenkt. Die pessimistische Grundeinstellung meines Gesprächspartners hat mich ganz schön auf die Palme gebracht. Er vertrat unter anderem die Thesen: Hoffnung macht blöd, Glauben ist Illusion, Helden gehören abgeschafft. Und das Glück? Na ja, da kann man nichts machen. Es reicht schon, wenn man zufrieden ist. Und das mir, wo ich meine Mission darin sehe, in meinen Büchern und im Coaching das gute Handwerkszeug der Psychologie für mehr Glück und Erfolg weiterzugeben . Erklärlich wurde mir die negative Einstellung immerhin dadurch, dass Arnold Retzer offenbar viele d...

DAS GROSSE SCHWEIGEN

Kürzlich unterhielt ich mich mit der Chefredakteurin einer sehr erfolreichen Frauenzeitschrift. Was mich beeindruckte: Obwohl sie mehr als genug zu tun hat, nimmt sie sich doch immer die Zeit, etwa einer freien Journalistin, die sich per Mail mit einem Themenvorschlag an sie gewandt hat, auch dann freundlich zu antworten, wenn sie nichts damit anfangen kann.  Selbstverständlich? Oh nein! Die meisten vielbeschäftigten Menschen - und nicht nur im Verlagswesen - machen sich nicht die Mühe. Kann man nicht brauchen, ist unwichtig, also muss man nicht reagieren. Was sie dabei leider vergessen: Es sind Menschen , die mit ihnen Kontakt aufnehmen, die meist voller Hoffnung auf eine Resonanz warten. Und die nicht einmal einer Absage gewürdigt werden. Oder allenfalls mit einer vorgefertigten Kurzmail, von der Praktikantin abgeschickt . Natürlich kann man als viel gefragte(r) Berufstätige(r) nicht mit jedem, der es möchte, eine lange Korrespondenz beginnen.  Aber eine persönliche Nach...

Quellen des Glücks

Kürzlich habe ich eine Obdachlosenzeitung gekauft ( in Hamburg heißt sie "Hinz und Kunzt"). Auf dem Titelbild war der Dalai Lama, im Heft ein Interview mit ihm. Ich habe wieder einmal bewundert, wie sachlich und präzise das religiöse Oberhaupt der Tibeter die Dinge auf den Punkt bringt: "Geld und Macht sind keine geeigneten Quellen für Glück" Und dazu die Erläuterung: "Glück und Leid sind Teile des Verstandes. Sie sind eine mentale Erfahrung. Nur über mentales Training ist es möglich, Schmerzen und Traurer zu lindern und Glück und Freude zu steigern." Verflixt, wir vergessen immer wieder,  dass das Glück in uns selbst liegt. Nirgendwo sonst. Und dass nicht erst bestimmte Träume erfüllt sein müssen - etwas die nach Anerkennung, beruflichem Erfolg, der romantischen Liebe, Reisen oder viel Geld - bevor wir glücklich sein können. Was für eine Chance, für das eigene Glück nur selbst verantwortlich zu sein, unabhängig von äußeren Bedingungen!