Am liebsten möchte ich gar keine
Nachrichten mehr hören oder sehen – doch das hieße, den Kopf in den Sand zu stecken
vor allen politischen und sozialen Krisen in Deutschland und der Welt. Eins nutzt
dabei auch nichts: Sich über das Auftauchen von so vielen mitleidlosen und/oder
wirren politischen Führern zu wundern. Der Satiriker Franz von Seboca trifft
den Nagel auf den Kopf: „Wenn Psychopathen in freien, allgemeinen und gleichen
Wahlen zu Führern bestimmt werden, wirft das Fragen nach der geistigen Gesundheit
des Wahlvolkes auf.“ Der Mann hat Recht – und wir PsychologInnen haben noch
viel zu tun.
"In Deutschland kann jeder studieren, der es will". Eine schöne Theorie, die in der Praxis aber leider nicht stimmt. Abiturienten, deren Eltern keine Akademiker sind, studieren wesentlich seltener. Dazu las ich heute diese Zahlen: Von 100 Akademikerkindern studieren 77. Von 100 Kindern, deren Eltern nicht studiert haben, nur 23. Das ist nicht allein eine Geldfrage. Stefan Groh, der Sprecher des deutschen Studentenwerkes, sieht einen Grund auch im fehlenden Selbstvertrauen. Der Nachwunchs von Arbeitern und einfachen Angestellten hat oft Angst, das Studium nicht zu schaffen. Sie können auf keine Erfahrung ihrer Eltern zurückgreifen. Ein weiterer Grund liegt oft tiefer: Viele Eltern möchten zwar, dass es ihre Kinder weiter bringen als sie selbst, aber nicht so weit, dass man sich einander entfremdet. Kinder spüren das und halten sich unbewusst zurück. Es erfordert viel persönliche Kraft, sich gegen diese inneren und äußeren Hindernisse durchzusetzen. Die hat nicht jeder ...
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