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Vorsätze umsetzen

Ende Januar - da darf man schon mal die Frage stellen: Was ist denn eigentlich aus Ihren guten Vorsätzen von Silvester geworden? Meist ist davon nach dem ersten intensiven Anlauf nicht mehr viel übrig. Zum Glück kenne ich als Psychologin einige Tricks, wie man sich selbst bei der Stange halten kann: Zum Beispiel Kaizen, die japanische Art der ständigen Verbesserung  Dabei nimmt man sich nichts Großes vor, sondern immer gerade so viel, dass man ein wenig besser ist als vorher - und das jeden Tag. Oder: Sich seine Ziele aufschreiben und regelmäßig durchlesen, damit man sie nicht aus den Augen verliert. Mein Favorit sind jedoch die  weisen Worte des großen Humanisten Erasmus von Rotterdam. Die hängen deshalb auch an meiner Pinwand : "Am Ende stellt sich die Frage: Was hast du aus deinem Leben gemacht? Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt." In diesem Sinne: Bleiben Sie aktiv!   

Wegwerfgesellschaft?

Plötzlich hatte ich das Gefühl, beim Musikhören auf einem Ohr taub zu sein: Das linke Teil meines hochwertigen Kopfhörers war kaputt. Der war noch gar nicht alt, die Garantie allerdings war abgelaufen Einen neuen kaufen? Das sah ich nicht ein. Ich schickte das defekte Gerät an den Hersteller und bekam kurz darauf einen Kostenvoranschlag für die Reparatur. Ich staunte nicht schlecht: Für den Preis könnte ich einen neuen Kopfhörer bekommen. Die meisten von uns haben schon Ähnliches mit ihren Geräten erlebt: Elektrische Zahnbürsten, die man wegwerfen muss, wenn sie kaputt sind, weil sie sich nicht öffnen lassen. Handys, die man notgedrungen entsorgt, obwohl nur das Glasdisplay gesprungen ist. Staubsauger, die man nicht benutzen kann, weil es keine Beutel mehr für sie gibt. Inzwischen weiß man, dass viele Geräte mit eingebautem Akku bewusst so konstruiert sind, dass sie sich nur schwer reparieren lassen. Oder es werden Verschleißteile eingesetzt, die die Lebensdauer bewusst verkürzen....

Gute Vorsätze - nun ja...

Haben Sie fürs neue Jahr gute Vorsätze gefasst? Vielleicht die Klassiker: Gesünder essen. Weniger Alkohol. Rauchen aufgeben. Mehr Sport machen. Mehr Zeit für die Lieben haben. Oder auch ganz Persönliches. Ich möchte Sie nicht entmutigen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass das meist nur teilweise klappt.  Weil wir schon Anfang des Monats wieder in der üblichen Tretmühle laufen und Gewohnheit der Feind des Neuen ist. Dann passiert es leicht, dass wir uns die mangelnde Willenskraft übelnehmen und uns innerlich niedermachen. Genau an der Stelle schlage ich etwas anderes vor: Selbstmitgefühl. Statt uns als willensschwach zu beschimpfen, sollten wir verständnisvoll und liebevoll mit uns umgehen. Uns wie eine gute Freundin oder ein guter Freund aufbauen: "Toll, dass du es überhaupt probiert hast. Okay, es hat noch nicht ganz so geklappt, wie es wünschenswert wäre. Aber egal, hinfallen kann jeder, Hauptsache, er steht wieder auf.Versuch es jetzt einfach noch einmal." Ich b...

Mindere Leistung!

Diese Nachricht hat mich wirklich aufgeregt. Marissa Mayer, 38, Chefin des Internetkonzerns Yahoo, hat ein System eingeführt, mit dem die Leistung der Belegeschaft erfasst werden soll. Danach müssen die Führungskräfte Mitarbeiter regelmäßig in fünf Kategorien einordnen. Wer in einer der letzten Kategorien landet, wird als Minderleister (Low Performer) bezeichnet und muss mit einer Kündigung rechnen. Bereits 600 Mitarbeiter sind nach dieser Methode schon entlassen worden. Nun ist sicher nichts dagegen einzuwenden, dass man einem wirklich unfähigen Mitarbeiter die rote Karte zeigt . Das Perfide bei dieser Auslese ist jedoch, dass Mayer Prozentzahlen für die Leistungskategorien vorgibt. Dadurch fällt automatisch immer eine Gruppe unter die "Minderleister". Die Manager müssen also auch Leute entlassen, die gute Arbeit machen, aber eben nicht in die ersten drei Kategorien passen. Wie dumm und borniert muss man sein, um so etwas durchzusetzen?  Der psychologische Effekt ist verhe...

Schluss jetzt!

Gehen Sie doch einmal Ihren Freundes- und Bekanntenkreis durch und fragen Sie sich ehrlich: Mit wem bin ich wirklich gerne zusammen? Wer tut mir gut? Wer hält auch in Krisen zu mir und unterstützt mich? Oder wer zehrt im Gegenteil immer nur von mir? Wem leihe ich mein Ohr, meine Aufmerksamkeit und meine Energie - aber wenn ich das einmal brauche, hat der andere leider gar keine Zeit?  Natürlich soll und darf man Menschen nicht nur nach ihrer Nützlichkeit für die eigene Person beurteilen. Das ist hier auch nicht gemeint. Vielmehr geht es darum, nicht unbesonnen  alte Beziehungen und Pseudo-Freundschaften aufrecht zu erhalten, die sich längst überholt haben oder die einen über lange Strecken belasten. In dem Fall ist es für alle Beteiligten besser, sich klar und deutlich zu trennen. Dazu las ich kürzlich eine provokante Methode, die mich schmunzeln lies.Es handelt sich um eine Anleitung, den eigenen Anrufbeantworter mit folgendem Text zu besprechen: "Danke für Ihren Anruf. ...

Generation Handy

Gestern beim Walken  im Park: Ein Vater kommt mir entgegen, ein etwa dreijähriges Kind an der Hand, das  Handy am Ohr. Das Kind erzählt etwas, zeigt auf dies und das. Der Vater nickt fahrig in seine Richtung und telefoniert engagiert weiter. Ich kann nicht sagen, wie oft ich dieses Bild in letzter Zeit in Varianten schon  gesehen habe: Mütter, die ihre Babys im Kinderwagen schieben und dabei telefonieren, während der Blick der Kleinen ins Leere geht. Oder Kinder auf dem Spielplatz, die vergeblich die Aufmerksamkeit eines Elternteils suchen, weil der gerade mit seinem IPhone beschäftigt ist. Als Psychologin macht mich das besorgt.Schließlich weiß man doch inzwischen, wie wichtig der Blick der Bezugspersonen ist und wie verheerend es sich auswirkt, wenn man nicht gesehen wird.   Ich will nicht übertreiben - aber wie wird sich das auf die Kinder auswirken, wenn sie weniger wichtig sind als die permanente Beschäftigung mit einem Gerät?   

Sie sind großartig!

Vorige Woche war ich beim Filmfest in Hamburg. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des Douglas-Sirk-Preises an die englische Schauspielerin Tilda Swinton. Bevor ihr aktueller Film "Only lovers left alive" - ein sehr witziger und intelligenter Vampirfilm unter der Regie von Jim Jarmusch - gezeigt wurde, hielt man die obligatorischen Reden. Der Organisator des Filmfestes, die Hamburger Kultursenatorin und ein bekannter Regisseur überboten sich förmlich mit Lob für den künstlerisch eigenwilligen und extravaganten Star. Dann trat Tilda Swinton auf die Bühne, um den Preis in Empfang zu nehmen. Vor dem Podium drängelte sich eine Traube von Fotografen und führte vor, warum es "Blitzlichtgewitter" heißt. Souverän ließ es die Preisträgerin. über sich ergehen und bedankte sich dann selbstbewusst und sympathisch für die Laudatio und den Preis. Ich überlegte, wie es wohl gewesen wäre, wenn eine von uns aus dem Publikum da oben gestanden hätte. Vermutlich hätten die me...