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Lebensträume

Ein TV-Privatsender zeigte kürzlich "die 25 skurrilsten Lebensträume". Einige waren tatsächlich skurril, oder besser gesagt psychologisch grenzwertig, wie etwa die ausufernde Sammelleidenschaft einer Dame für Teddybären. Aber es gab auch großartige Beispiele dafür, was Menschen erreichen können. Mit Willenskraft, Mut, Liebe und Selbstvertrauen: Ein Vater (70) schaffte zusammen mit seinem schwerbehinderten Sohn (50) den Ironman auf Hawaii, eine der größten sportlichen Herausforderungen, indem er den Sohn etwa bei dem Schwimmwettbewerb im Schlauchboot mitzog. Man sah beiden an, wie unglaublich glücklich sie waren, es geschafft zu haben. Eine über 70jährige ehemalige Musiklehrerin hat sich einen Namen als älteste DJane gemacht. Flippig mit blondgefärbten Haaren und Tigerleggings rockt sie die Discos. Oma? Peinlich? Nein, Kult! So kann Alter auch sein. Aber das Highlight war ein Mann, der mich tief beeindruckt hat. Er wurde ohne Arme und Beine geboren, also nur ein Rumpf mit Kopf...

Plagiate

Geistiges Eigentum anderer ohne Quellenangabe zu benutzen - ist doch nicht so schlimm? Plagiate in Dissertationen zu entlarven wird derzeit von manchen Kommentatoren in den Medien gerne als neue Variante des Denunziantentums bezeichnet. Mag sein, dass bei einigen Plag-Jägern in ihrer Recherche auch ein Quentchen Neid auf die scheinbar vom Leben Begünstigten mitschwingt, aber man sollte doch bitte Täter und Opfer nicht verwechseln. Stefan Weber, Medienwissenschaftler und Plagiatsgutachter, sagt: "Das Abschreiben wirft auch immer ein Licht auf den Charakter des Plagiators". Plagiate sind geistiger Diebstahl.Und der ist für diejenigen, von denen abgekupfert wurde, keineswegs schmeichelhaft, sondern tut weh. Ich erinnere mich noch genau, obwohl es viele Jahre her ist, wie ich mich in so einem Fall fühlte: Als Studentin schrieb ich für eine psychologische Monatszeitschrift. Ein gutes Heft, das damals aber leider mangels Lesermassen einging. Eines Tages blätterte ich durch ein teur...

Heißes Eisen: Flüchten oder Standhalten?

Ein Prominenter hat nach einem prallen Leben Suizid begangen, um den Folgen einer gefürchteten Demenz zu entgehen. Sicher ein zu komplexes Thema für einen kurzen Blog, aber es beschäftigt mich. Schließlich kann jeder von uns die Diagnose Alzheimer bekommen. Und dann? Ist es richtig, sich der damit verbundenen Persönlichkeitsveränderung, dem Kontrollverlust und der Abhängigkeit zu entziehen? Dafür gibt es keine verbindliche Antwort. Es hängt davon ab, woran wir glauben. Wenn mit dem Tod tatsächlich alles zuende ist, gibt es keinen Grund, warum man das eigene Leiden nicht abzukürzen sollte. Der finale Schritt erfordert durchaus Mut. Oder doch nicht? Ist es vielleicht sogar Feigheit, sich vor den Herausforderungen des Lebens zu drücken? Wenn wir glauben, dass es ein Leben nach dem Tode gibt, dass wir auf der Erde sind, um uns zu entwickeln und dass Leiden dazu dient - dann wäre es unklug, es zu vermeiden. Vielleicht fügt dann eine solche Krankheit, die alles Denken auslöscht, unserer Pe...

Das Funkeln

Niedergeschlagen, unzufrieden, passiv, lustlos, pessimistisch im Job? Sicher mögen solche Zustände reale Auslöser haben. Etwa dass Sie als Selbständige(r) gerade keine Aufträge haben, dass ein Kollege an Ihrer Stelle befördert wurde, dass Sie sich durch ein schwieriges Projekt quälen, dass der verdiente Erfolg auf sich warten lässt. Es deutet aber vor allem darauf hin, dass Ihnen zur Zeit etwas ganz Wichtiges fehlt: Begeisterung. Die Bestseller-Autoren im Wirtschaftsbereich Anja Förster und Peter Kreuz haben bei Menschen, die von ihrer Aufgabe begeistert sind ein "Funkeln in den Augen" ausgemacht.Tatsächlich ist dieses Leuchten deutlich zu sehen, sobald jemand über etwas spricht, das ihn wirklich interessiert und mitreißt. Diese Begeisterung gilt es, bewusst wieder zu gewinnen, indem Sie sich auf die großartigen Möglichkeiten Ihrer Tätigkeit besinnen.Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie grundsätzlich das lieben, was Sie tun, wenn es mit Ihren Talenten und Ihren Werten übe...

Humor mit Tiefsinn

Heute auf der Rückfahrt von einem Vortrag im IC hielten mich die Mitreisenden im Abteil vermutlich für ein bisschen seltsam. Ich lachte nämlich laut vor mich hin. Auslöser war ein Spruch von Groucho Marx, den ich gerade in einem Magazin las. In der Hoffnung, Sie finden ihn genauso urkomisch auf den Punkt gebracht, gebe ich ihn hier gerne weiter: Eine schwarze Katze, die dir über den Weg läuft, besagt Folgendes: Dieses Tier will irgendwo hin. Nein, ich verkneife mir jetzt die Interpretation, dass wir Menschen immer einen höheren Sinn suchen, auch dort, wo man einfach nur die Realität akzeptieren sollte.

Wer gewinnt?

Manchmal ist es gar nicht so leicht, an das Gute im Menschen zu glauben: Banker, die schon wieder zocken wie vor der Finanzkrise, Politiker, denen hauptsächlich ihre Wiederwahl wichtig ist, Konzerne, die sich ausschließlich am Gewinn orientieren. Techniken, die unsere Natur zerstören und unser Leben gefährden. Dazu einer meiner Lieblingswitze, er ist zugegeben etwas sarkastisch: Mars fliegt an der Erde vorbei. Mit einem Blick auf sie sagt er erschrocken: "Um Himmels Willen, Erde, was ist denn mit dir los? Du siehst ja schrecklich aus." "Ja, stöhnt die Erde, "Mir geht es auch gar nicht gut. Ich habe Homo sapiens." "Mach dir nichts draus," tröstet Mars. "Das geht vorüber." Manchmal denke ich pessimistisch, dass wir eines Tages von der Bildfläche verschwinden werden wie seinerzeit die Dinosaurier. Aber: Es gibt auch Menschen, die andere Wertmaßstäbe haben und die sich nicht nur am Profit orientieren. Und ich hoffe, es werden immer mehr.

Entscheidung

Für eine Reportage über glückliche Menschen stieß ein Journalist auf einen alten Mann, der sehr zufrieden und entspannt wirkte. "Sind Sie glücklich?" erkundigte er sich. Sein Gegenüber nickte zustimmend. "Wie schaffen Sie es nur, bei allem Leid, das es in der Welt gibt, Ihren positiven Gemütszustand zu bewahren? Und vermutlich haben Sie auch kein leichteres Leben als andere Menschen?". "Das stimmt," antwortete der alte Mann. "Aber jeden Morgen, wenn ich aufwache, habe ich die Wahl: Will ich heute glücklich oder unglücklich sein. Ich entscheide mich jedes Mal für das Glück!"