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Es werden Posts vom Oktober, 2011 angezeigt.

Mehr Begeisterung!

Das Psychologische Institut in Hamburg feiert gegenwärtig sein 100jähriges Jubiläum. Das war der Universität einen nachmittäglichen Festakt wert. Die gebotene klassische Musikumrahmung war ein Genuss. Auch dass man im Saal Professoren und Weggefährten von früher zuwinken konnte,war schön. Trotzdem bin ich nach einer Stunde diskret gegangen. Weil mir meine Zeit zu schade war, um staubtrockenen Reden zu lauschen. Die Psychologie ist so eine großartige Wissenschaft. Was hätte man nicht alles über ihre Möglichkeiten und Erfolge berichten und damit die Anwesenden mitreißen können! Stattdessen - zumindest so lange ich zuhörte - uninspirierte Monotonie. Das passiert wahrhaftig nicht nur in meiner Disziplin. Vielleicht haben Sie im Bereich Medizin, Kunst, Pädagogik, IT u.s.w. beim Zuhören schon ebenso gelitten, wenn durchaus kompetente Menschen Ihnen die Fakten dröge darboten? Deshalb meine Forderung: Wenn man für etwas brennt, sollte das Publikum auch das Knistern hören.

Der Zehnte

Das Mosaische Gesetz schrieb den Israeliten vor, zehn Prozent ihrer Erträge in Naturalien oder Geld Gott zu opfern. Eine alte Geschichte, sollte man meinen. Doch offenbar entdeckt man sie gerade wieder, auch ohne direkte Verbindung zur Religion. In einer Drogeriekette hängen Plakate der Kampagne "Gib Deinen Zehnten", initiiert von dem Reeder Peter Krämer sowie den Kirchen. Dabei geht es darum, das Bewusstsein zu schärfen, wie viel jeder Bürger der Gesellschaft geben kann. Es soll ein Ansporn sein, Verantwortung zu übernehmen, ohne nur auf den eigenen Nutzen zu schauen. Als Pastorentochter ist mir der Gedanke des "Zehnten" nicht neu. Ich setze ihn schon lange um. Allerdings habe ich dabei weniger Geldabgaben an die Kirche im Auge. Ich führe auch nicht genau Buch, ob es nun wirklich zehn Prozent sind. Was ich gebe, ist bewusst etwas Zeit, Know-how und Arbeit, für die ich kein Honorar bekomme. Jemanden ausführlich beraten. Einen langen Fragebogen ausfüllen, um eine For

Perfekt!

Gerade habe ich meinen eigenen Test gemacht "Wie perfektionistisch sind Sie?" (Sie finden ihn ganz neu auf meiner Homepage). Und was soll ich sagen, das Ergebnis stimmt genau. Ich bin eine absolute Perfektionistin - was meinen Beruf angeht. Zur Freude meiner Lektorinnen korrigiere ich jedes Buchmanuskript -zigmal. Weil ich es nicht ertrage, dass zum Beispiel zwei Sätze hintereinander mit dem gleichen Wort anfangen. Oder: Wenn man mich um einen 10-Minuten-Beitrag bittet, dann probe ich den vorher mit der Stoppuhr. Und ich habe seit 40 Jahren noch nie bei Artikeln die Deadline versäumt und kann mich nicht erinnern, jemals einen Coachingtermin vergessen zu haben. Das wird auch so bleiben, denn es zählt für mich zur Professionalität. Aber privat finde ich, darf man gerne locker lassen. Meine Familie hat schon stoisch sehr experimentelle Gerichte verkostet, weil ich eher nach Gefühl als nach Rezept gekocht habe. Und neulich habe ich kurzerhand (im Oktober!)Servietten mit Weihnacht

Sprich mit mir!

Man bekommt nicht allzuoft die Gelegenheit, die gleiche Szenerie an verschiedenen Orten zu betrachten. Als Psychologin konnte ich es einfach nicht lassen, ich habe die Chance zum Vergleich genutzt: Party zur Eröffnung des Hamburger Filmfestes: Großartiges Buffet, viele Gäste aus der Medienszene. Eine gute Gelegenheit, interessante Menschen kennenzulernen. Sollte man jedenfalls meinen. Aber: Hier redet man nur mit denjenigen, die man kennt. Jeder Ansatz von Smalltalk meinerseits scheitert an der Schmallippigkeit der Adressaten. Das Essen war gut. Tschüß. Party nach der Verleihung des Kölner Filmpreises. Das Buffet ist lecker, aber weniger spektakulär. Man steht mit seinem Kölsch- oder Sektglas an Tischen, in Grüppchen, zu zweit, solo. Außer einer Preisträgerin kenne ich hier niemanden. Das macht nichts: Im Nu bin ich im Gespräch. Ein schöner Abend. Eine Frage der Mentalität? Nicht nur. Auch eine Frage der Offenheit. Wer sich abschottet, fürchtet sich vor Neuem und Unbekanntem - und verp